Gaziantep, Türkei

Die Moschee von Gaziantep

Gaziantep ist eine der größten Städte im Westen der Türkei, die, rein meteorologisch gesehen, an der Grenze des sonnigen Mittelmeer- und des extremeren Kontinentalklimas liegt. Deswegen kann es in Gaziantep im Sommer zu Temperaturen von über 40 Grad und im Winter von minus 20 Grad Celsius kommen.

Hotelangebote Nähe Gaziantep

Hotel SapphireDZ ab 60,00 €Eurostars Hotel Old CityDZ ab 68,11 €Deluxe Golden Horn Sultanahmet HotelDZ ab 80,75 €Mehr Angebote nähe Gaziantep

Gaziantep konnte in den letzten Jahrzehnten erheblich von den wirtschaftlichen Förderprogrammen profitieren. Durch die wirtschaftliche Stärkung der Stadt sind viele Menschen aus der Umgebung hierher gezogen, um am Aufschwung teilzuhaben. Dabei liegt der ökonomische Fokus von Gaziantep auf der Landwirtschaft. Die neu gebauten Staudämme sichern die Wasserversorgung und ermöglichen einen produktiven Anbau von Baumwolle, Getreide und Pistazien. Gerade diese erfreuen sich bei den Türken sehr großer Beliebtheit, die Nüsse werden fast 24 Stunden am Tag gegessen. Doch nicht nur Pistazien, sondern auch Wein, Paprika, Oliven und Nüsse gedeihen in Gaziantep ganz hervorragend.

Gaziantep ist schon sehr alt und hat viele Epochen durchlebt. Bei Ausgrabungen fanden die Archäologen Hinweise auf eine sehr frühe Besiedlung des heutigen Burgberges, schon 3.000 v. Chr. sollen die ersten Menschen hier gelebt haben. Auffallend ist, dass sich trotz dieser langen Geschichte in Chroniken kaum Hinweise auf Gaziantep finden lassen, obwohl der Ort immer stark umkämpft wurde.

Blick von der Moschee über die Großstadt Gaziantep

Der Name der Stadt Gaziantep setzt sich aus dem byzantinischen "ayntab" für "gute Quelle" und dem Ehrennamen "gazi" für "Ehrenhafter Kämpfer" zusammen. Die Ergänzung des byzantinischen Namens erhielt der Ort durch Kemal Atatürk, der damit die Verdienste beim Widerstand gegen die französischen Truppen während des Ersten Weltkrieges würdigte.

Altes Motorrad im ethnografischen Museum

Das Ethnografische Museum in Gaziantep 344 ist in einem ehemaligen Palast untergebracht. Durch die klassische Aufteilung in Männer- und Frauenräume entsteht eine interessante Mischung der Inhalte. Besonders die lebensgroßen Puppen, die mit kostbaren Kostümen versehen wurden, sind herrlich anzuschauen. Dem Widerstand gegen die französischen Besatzer während des Ersten Weltkrieges hat man einen großen Teil im Frauentrakt des Museums gewidmet.

Zitadelle in Gaziantep

Die Zitadelle liegt nicht weit vom Zentrum entfernt und ist auch in der Nacht gut zu sehen, da sie von einem Scheinwerfermeer angestrahlt wird. Sie stammt vermutlich aus der Zeit von Kaiser Justinian und unterlag im Lauf der Jahrhunderte zahlreichen baulichen Veränderungen. Die Burganlage ist nicht mehr vollständig erhalten - das kann bei manchen Besuchern etwas Enttäuschung hervorrufen. Der Wassergraben, der die Burg einst umgab, ist inzwischen zwar vollständig ausgetrocknet, kann aber trotzdem nur mit Hilfe einer Brücke überwunden werden.

Im Städtischen Museum von Gaziantep 344 finden sich zahlreiche Zeugnisse der Antike und anderer Epochen, denn durch die nahen Ausgrabungsstätten konnten viele Exponate gesammelt werden. Den Besucher erwarten informativ und dekorativ präsentierte Reliefs, Büsten, Mosaike und Schriftrollen.

Sehenswert in der Umgebung von Gaziantep 344 sind die beiden antiken Städte Karkamış und Dülük. Dülük war ein bekannter Rastort auf der Seidenstraße und enwickelte sich schon früh zu einer regen Handels- und Religionsstadt. Die Kaufleute der Umgebung trafen sich hier mit lokalen Händlern, um ihre Waren zu tauschen oder zu verkaufen.

Durch Ausgrabungen kann die Entstehung von Karkamış auf 2.000 v. Chr. datiert werden. Als späthethitische Stadt hatte sie ihren Zenit erreicht und verlor schon in griechischer Zeit immer mehr an Bedeutung. Letztendlich ging Karkamış gemeinsam mit Rom unter. Erwähnenswert ist, dass an den Ausgrabungen im 19. Jahrhundert unter anderem Lawrence von Arabien beteiligt war. Dieser entdeckte auf seiner über 2.500 Kilometer langen Reise durch den Orient zahlreiche antike Stätten und ließ sich besonders von Kreuzfahrerburgen faszinieren.
Bei einem Besuch der antiken Stätte sollte man beachten, dass sie unmittelbar an der Grenze zu Syrien liegt; deswegen raten die einheimischen Behörden von einem Ausflug nach Karkamış eher ab.