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Mit kaum einer anderen Ausgrabungsstätte in der Türkei sind so viele Mythen und Geschichten verbunden wie mit Troja. Der antike Schriftsteller Homer erweckte in der "Ilias" Helden wie Achilles, Agamemnon, Paris und Helena zum Leben und schuf in seinen Versen eine Welt, die so vermutlich gar nicht existierte. In der Geschichtswissenschaft und der Archäologie ist sogar umstritten, ob der legendäre Trojanische Krieg überhaupt stattfand.
Möglicherweise sind die Erzählungen über Odysseus, seine gefährlichen und abenteuerlichen Reisen und die Einnahme der Stadt Troja mit Hilfe einer List alle nur Fiktion. Doch das tut der Geschichte des überdimensional großen Holzpferdes, das die hinterlistigen Griechen den Trojanern zum vermeintlichen Geschenk machten, keinen Abbruch. Die Griechen versteckten sich im Bauch des Pferdes und krochen, während die Trojaner schliefen, aus ihrem Versteck heraus – So nahmen sie die Stadt nach jahrelangem Krieg schließlich in dieser Nacht ein.
Ein Deutscher ließ sich von all den Diskussionen um Troja nicht beirren: Heinrich Schliemann gab im 19. Jahrhundert seinen Kaufmannsberuf auf und suchte in der Türkei nach Troja. In seinen Tagebüchern beschreibt er detailreich all die Gefahren und die zahlreichen Hindernisse seiner Reise.
Doch das Glück war Schliemann hold: Er fand den legendären Schatz des Priamos und brachte ihn illegal nach Berlin. Dort fiel die rund 8.000 Stücke umfassende Kollektion im Zweiten Weltkrieg den russischen Besatzern in die Hände und befindet sich bis heute in Moskau. In den Jahren 2001 und 2002 zog der Schatz von Schliemann in einer Wanderausstellung um die Welt.
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Was bei Archäologen und Geschichtswissenschaftlern wahre Begeisterungsstürme hervorruft, mag für den Laien enttäuschend sein: Im alten Troja gibt es neben kniehohen Mauerresten und Quadern von ehemaligen Gebäuden nur die Nachbildung des Trojanischen Pferdes zu sehen. Doch mit der entsprechenden Vorbereitung und der passenden Begleitliteratur kann Troja auch für Laien zu einem Abenteuer werden. Immerhin wandert man hier durch eine über 5.000 Jahre alte Stadt! Da von Çanakkale 52 aus zahlreiche Touren nach Troja angeboten werden, ist das Trümmerfeld recht komfortabel erreichbar.
Die Geschichte von Troja ist lang und wechselhaft. Nach zahlreichen Zerstörungen bauten die Bewohner ihre Stadt immer wieder auf und so entstand Troja ungefähr neun Mal neu und stets ein kleines bisschen größer, besser und prächtiger.
Die erste Besiedlung Trojas erfolgte angeblich in den Jahren zwischen 2920 und 2600 v. Chr. - Davon zeugen die kläglichen Reste der um die damalige Siedlung errichteten Wehrmauer. Von dem in den Jahren von 2600 bis 2450 v. Chr. bestehenden und als Fürsten- oder Königssitz genutzten Troja II. existieren vielfältigere Fundstücke und so stammt auch der von Schliemann entdeckte Schatz des Priamos aus jenen Zeiten. Des weiteren sind einige Überreste der Burganlage sowie Schmuck und Keramiken mesopotamischem Ursprungs aus jener Epoche.
Da in der Zeit zwischen 2450 und 1700 v. Chr. keine wesentlichen Veränderungen stattfanden, nennen die Forscher die Perioden Troja III., IV. und V. oft in einem Atemzug. Aus diesen Epochen ist mit Sicherheit nur die weitere Ausdehnung von Troja nachweisbar.
Zu Troja VI. (1700 - 1250 v. Chr.) existieren schon genauere Erkenntnisse: Damals agierte die Stadt als bedeutende Handelsmetropole und war von sechs bis acht Meter hohen Mauern geschützt. Der Ort war nur durch drei Stadttore erreichbar und innerhalb der Mauern standen prächtige Paläste und andere schöne Bauten. Doch dann zerstörte ein gewaltiges Erdbeben die Stadt und machte einen totalen Neuaufbau nötig.
Bei Troja VII. spricht man von dem Troja des Homer: Es wurde in den Jahren von 1250 bis 1150 v. Chr. errichtet und nachweislich von einem Brand zerstört. Die aus dieser Zeitperiode stammenden Buckelkeramiken zeugen von den ausgeprägten Handelsbeziehungen nach Mitteleuropa. Anschließend galt Troja für einen Zeitraum von fast 450 Jahren als verlassen oder nur wenig besiedelt.
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Dennoch entstand in den Jahren 700 bis 85 v. Chr. das auf die Äoler zurückgehende Troja VIII.: Dieser Volksstamm gründete die im sechsten Jahrhundert v. Chr. von den Persern und im vierten Jahrhundert v. Chr. von Alexander dem Großen eroberte Stadt Illion.
Aus der letzten Ansiedlung entwickelte sich das bis zum vierten Jahrhundert bestehende
Troja IX. - die meisten der Bauwerke entstanden unter römischer Herrschaft.
Trojas Ruf als Geburtsort des Rombegründer Äneas verhalf der Stadt erneut zu großem Reichtum. Rund 40.000 Menschen lebten während dieses Zeitabschnittes hier, bis der Untergang des Römischen Reiches sowie die Ausbreitung der Goten Trojas Ende besiegelten. Seitdem ist das Gebiet um Troja nicht mehr bewohnt und erst Schliemann förderte die kostbaren Schätze des Ortes im 19. Jahrhundert zu Tage.
Da die Stadtbewohner bei jedem Wiederaufbau von Troja zu den immer gleichen Baumaterialien griffen, ist die genaue zeitliche Analyse für die Forscher extrem kompliziert. Auch die Zuordnung der Fundstücke zu der jeweiligen Zeitperiode gestaltet sich als schwierig und so sind bis heute nicht alle Schichten genau analysiert.
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Bus: Tevfikiye
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