Gelibolu, Türkei

Fischerboote in der historischen Stadt Gelibolu

Das beschauliche Städtchen Gelibolu avancierte mit seinen rund 50.000 Einwohnern in der Geschichte schon öfter zum Schauplatz von historischen Ereignissen. Während des Peloponnesischen Krieges besiegte Sparta hier Athen bei einer der größten Seeschlachten. Gelibolu war die erste Stadt des europäischen Kontinents, die im Jahr 1357 von den Osmanen erobert wurde. An dieses Ereignis erinnert ein Festungsturm, der in der Nähe des Hafens errichtet wurde und heute ein Museum zu Ehren des osmanischen Admirals Piri Reis beherbergt. In dem kleinen Fischerstädtchen Gelibolu ist der Besuch auf dem hiesigen Fischmarkt natürlich ein Ereignis und gehört fast schon zum Pflichtprogramm. Lautstark preisen die Fischer ihre frischen Waren an, die sie erst kurz zuvor im Meer gefangen haben. Davon profitieren insbesondere die Restaurants der Stadt, die täglich frischen Fisch auf ihre Speisekarte setzen können. Besonders für Sardinen-Liebhaber dürfte sich Gelibolu als El Dorado entpuppen. Diese Fische werden nicht nur frisch angeboten, sondern auch zu Konserven weiter verarbeitet. Jedes Jahr Ende Juli feiern die Bewohner ein großes Fest zu Ehren der Sardine. Wenn man sich zu diesem Zeitpunkt in Gelibolu aufhält, sollte man dieses Ereignis auf gar keinen Fall verpassen.

Grabmal zu Ehren der im Ersten Krieg gefallenen Soldaten

Eceabat ist der ideale Ausgangspunkt, um die Halbinsel Gallipoli 49 zu erkunden. Von Gallipoli 49 aus lassen sich wunderschöne Ausflüge in die traumhafte Umgebung unternehmen, denn die Halbinsel ist von Pinienwäldern und Sonnenblumenfeldern geprägt. Wenn man sich näher mit der Geschichte von Gallipoli 49 beschäftigt, stößt man unweigerlich auf die Spuren des Ersten Weltkrieges, als die alliierten Truppen hier nach einem blutigen Kampf von den türkischen Soldaten gestoppt wurden. In Gedenken an die über eine Millionen beteiligten Soldaten gibt es überall auf der Halbinsel kleinere Museen, die Uniformen, Waffen und sonstige Kriegsutensilien ausstellen.

Der Ort Eceabat ist ein sehr kleines Städtchen mit rund 5.000 Einwohnern, dessen Hafen größtenteils dem Fährbetrieb des nahe gelegenen Çanakkale 52 dient. Bekannt ist Eceabat für sein kleines Atatürk Museum 77. Während der Kämpfe im Ersten Weltkrieg führte Atatürk die türkische Armee zum Sieg und während dieser Zeit bewohnte er das Gebäude in der Stadt. Das Haus wurde saniert und im Jahr 1973 als Atatürk-Museum wieder eröffnet. Den Schwerpunkt der Ausstellung bilden die Zimmer im Obergeschoss: Hier werden Bilder und einige Besitzgegenstände des Staatsmannes gezeigt.

Festung in Kilitbahir

Das Dorf Kilitbahir bildet den Gegenpart zu dem auf der asiatischen Seite gelegenen Çanakkale 52. Der kleine Hafen des Ortes ist für den regen Fährbetrieb nach Çanakkale 52 eher ungeeignet, obwohl es streckenmäßig gesehen die kürzeste Verbindung dorthin ist - die Entfernung beträgt nur rund 1,2 Kilometer.
Mehmet der Eroberer ließ in Kilitbahir eine Festung zur Sicherung der Dardanellen-Einfahrt errichten. Die im Jahr 1462 erbaute Burg weist einen ungewöhnlichen Grundriss auf, denn die hohen Mauern des Innenbaus erinnern an die Form eines Kleeblattes. Dieser Innenbau ist noch einmal von einer äußeren Mauer umgeben, die durch Rundtürme an den markanten Punkten gesichert wird. Gerade zur Zeit der kriegerischen Auseinandersetzungen während des Ersten Weltkrieges erwies sich die Festung als uneinnehmbarer Rückhalt.