Alexandria Troas, Türkei

Die äußerst fruchtbare Landschaft rund um Troja 56 ist auch unter dem Namen Troas 57 bekannt und soll aufgrund des hohen Bestandes an alten Eichen in einen Nationalpark verwandelt werden. In dieser Region existieren zudem um die 60 historisch interessanten Plätze, von denen allerdings nur wenige bekannt sind – wichtigstes Beispiel ist der so genannte Grabhügel der homerischen Helden.

Troas vom Segelschiff aus gesehen

Die Gegend um Troja heißt Alexandria Troas

Das Areal umfasst 60 antike Plätze

Als der Stern des ehrwürdigen Troja 56 schon fast verglüht war, entwickelte sich rund 30 Kilometer von der Stadt entfernt eine neue Metropole am Ufer der
Ägäis - Alexandria Troas 57. Dieser Ort wurde 310 v. Chr. von Antigonos Monophthalmos, einem der Diadochen Alexander des Großen, gegründet. Der Name der Stadt war Antigoneia, aber bereits zehn Jahre später wurde sie von Lysimachos in Alexandria Troas 57 umbenannt. Dank der Zwangsumsiedlungen einiger Orte nach Alexandria Troas 57 und der günstigen Lage entwickelte sich die Stadt schnell zu einer wichtigen Handelsmetropole. Leider gibt es aus der griechischen Zeit nur wenige Überlieferungen oder Zeugnisse über die Stadt, die noch genauere Erkenntnisse ermöglichen würden. Erst zu römischer Zeit tauchen Quellen auf, die den Reichtum und die Bedeutung der Stadt belegen.

Auch in der Bibel findet Alexandria Troas 57 Erwähnung – der Apostel Paulus soll hierher eine Missionsreise unternommen haben, welche den Auftakt zur Christianisierung Europas darstellte.

Fruchtbare Landschaft rund um Troja

Prächtige Bauten, die zum größten Teil unter Kaiser Hadrian entstanden, schmückten das Bild der Stadt. Reiche Wohltäter, unter anderem der Redner Herodes Atticus, welcher ein Aquädukt 138 zur Behebung des Wassermangels bauen ließ, verschönerten Alexandria Troas 57. Die wirtschaftliche Grundlage der Stadt waren die Hafengebühren, die durch den regen Handel fällig wurden, einige Bergwerke der Umgebung und die Salzquellen von Larissa. In der Blütezeit der Stadt erwog Konstantin der Große, Alexandria Troas 57 zur Hauptstadt zu erheben. Letztendlich entschied er sich aber für den Ausbau von Konstantinopel und durch den Aufschwung der Stadt am Bosporus endete die Geschichte von Alexandria Troas 57. Wann und zu welchem Zeitpunkt die Stadt aufgegeben wurde, ist nicht genau nachweisbar. Im Laufe der Jahrhunderte gab es zwar immer wieder kleine Besiedlungen außerhalb den Mauern von Alexandria Troas 57, aber diese konnten längst nicht an den Ruhm und die Größe der vergangenen Metropole anknüpfen. Da die Stadt von der See aus gut zu erkennen ware, wurden die Überreste im Verlauf der Zeit oft geplündert.

Zu den Ruinen Alexandria Troas’ zählen Teile der Stadtmauer sowie die Überreste eines Theaters und der Thermen 143. Für die Orientierung vor Ort wurden eigens ein Plan und Hinweisschilder, unter anderem in deutscher Sprache, aufgestellt.

Troas ist ein fruchtbarer Landstrich

Als Troas wird ein fruchtbarer Landschaftsabschnitt zwischen Troja 56 und Assos 60 bezeichnet. Die Gegend ist besonders im Frühjahr für Ausflüge sehr reizvoll, weil dann die Wiesen und Weizenfelder in voller Blüte stehen. In der weitläufigen Gegend, die einst militärisches Sperrgebiet war, befindet sich kaum ein Dorf oder eine Stadt. Einen Ausflug dorthin sollte man unbedingt mit dem eigenen oder einem geliehenen Fahrzeug unternehmen, weil Busse oder Dolmuşe sich eher selten in diese Gegend verirren.