Çanakkale, Türkei

Çanakkale liegt in der Marmara-Region

Geschichte

Çanakkale bedeutet übersetzt so viel wie "Topfburg" und leitet sich von der lokalen Keramikproduktion her. Die Stadt in der Marmara-Region hatte jedoch lange Zeit Schwierigkeiten sich als eine Siedlung zu entwickeln – Schließlich überfiel jede Konstantinopel feindlich gesonnene Kriegsmacht zunächst die Stadt am Tor der Dardanellen. Çanakkale wurde so immer wieder in kriegerische Handlungen verwickelt und wuchs infolgedessen nur langsam.
Des weiteren ranken sich zahlreiche Legenden um die so genannte magische Passage bei Çanakkale: Angeblich ließ der persische König Xerxes um 480 v. Chr. eine riesige Brücke über die 1.244 Meter breite Meeresenge zwischen Asien und Europa bauen, da er das europäische Festland trockenen Fußes erreichen wollte. Selbst dem mutigen Feldherrn Alexander dem Großen war die Überfahrt der Meeresenge äußerst suspekt und so schüttete er mehrere Becher Wein ins Wasser um den Meeresgott Poseidon zu besänftigen.
Çanakkale selbst blühte erst unter der Osmanenherrschaft und nach der Errichtung der Festungen auf beiden Seiten der Durchfahrt auf.

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1.Weltkrieg

Im Ersten Weltkrieg erlangte Çanakkale als einer der schrecklichsten Kriegsschauplätze traurige Berühmtheit - Die Alliierten wollten die mit Deutschland verbündete Türkei durch eine zweiten Kriegsfront schneller in die Knie zu zwingen. Zu dieser Kriegsfront erkoren die Generäle den Südosten von Europa aus und schließlich versuchten sie bei Çanakkale nach Istanbul  1  vorzudringen. Dieses Unterfangen scheiterte jedoch durch ein von der osmanischen Seite gelegtes Minenfeld kläglich. Mit Unterstützung der australischen und neuseeländischen Armee landeten die Alliierten im Jahr 1915 dann auf der Halbinsel Gallipoli 49. Doch anstatt wie geplant schnell voranzukommen, entwickelte sich ein neunmonatiger Stellungskrieg gegen die türkischen, an Seite der Deutschen kämpfenden Kräfte. Bei den Opferzahlen geht man heute von bis zu 250.000 gefallenen Soldaten aus. Im Jahr 1916 gaben die alliierten Streitkräfte ihr Unternehmen auf und Kemal Atatürk ging mit seinen Mannen als Sieger aus den Kämpfen hervor.

Allgemeines

Aufgrund der geografischen Lage ist das Militär in Çanakkale auch heute noch sehr präsent. Die hiesigen Streitkräfte halten feindliche Aktivitäten von der wichtigen Stadt Istanbul  1  fern.

Uhrturm in Canakkale

Viele Sehenswürdigkeiten gibt es in Çanakkale nicht. Doch der Fährbetrieb, der Yachthafen 53 und die vielen, auf dem Weg nach Troja 56 durchreisenden Touristen verleihen der Stadt ein eher junges Image. Dank des Tourismus, des Fährbetriebes und des landwirtschaftlichen Umfeldes steht Çanakkale auf wirtschaftlich gesunden Beinen.

Sultaniye Kale

Besuchenswert ist die von Mehmet dem Eroberer zum Schutz vor Angriffen von See errichtete Festung Sultaniye Kale (Çimenlik Kalesi). Die rechteckige Festung verfügt über Rundtürme und steht nicht komplett zur Besichtigung offen, da ein Teil der Burg noch immer vom Militär genutzt wird. Im kleinen Militärmuseum 34 der Sultaniye Kale sind Waffen und Uniformen der vergangenen Jahrhunderte sowie Erinnerungsstücke aus dem Kampf gegen die Alliierten zu sehen.

Statue aus der römischen Zeit

Die Besichtigung des Archäologischen Museums von Çanakkale 52 ist die perfekte Ergänzung zu einem Besuch im nahe gelegenen Troja 56, denn der Schwerpunkt der Sammlung liegt auf der Dokumentation der verschiedenen trojanischen. Ergänzt wird die Exposition durch Grabstellen und Reliefs aus der römischen Zeit. Besonders sehenswert sind die rund elf Kilometer von Çanakkale 52 in Dardanos-Tumulus gefundenen Grabbeigaben. Der Name dieses Ortes ist an Dardanos, den Gründer Trojas, angelehnt. Des weiteren zeigt das Archäologische Museum kostbare Funde aus verschiedenen Orten in der Umgebung von Çanakkale 52.

Yachthafen in Çanakkale

Ein Spaziergang entlang des Yachthafens mit einem Abstecher in eines der zahlreichen Cafés bildet einen schönen Abschluss für einen interessanten Tag in Çanakkale 52. Läuft man den Hafen im Südteil der Dardanellen an, so steht einem Besuch in Troja 56 nichts mehr im Wege. Ausserdem bestehen Fährverbindungen nach Bozcaada, Istanbul  1  und Gökçeada.

Hafenambiente am Abend

Zuvor bietet es sich jedoch an, in den verwinkelten Gassen, wo sich ein kleines Geschäft an das nächste reiht, etwas bummeln gehen. Obwohl es viele Touristen in Çanakkale 52 gibt, macht die Stadt, abgesehen von dem regen Fährbetrieb, einen eher ruhigen und gelassenen Eindruck. Am Abend bieten mehrere Restaurants Livemusik im schönen Hafenambiente, in der Innenstadt gibt es auch Tanzbars und kleinere Discotheken.