Kütahya, Türkei

Kütahya liegt in der gleichnamigen Provinz in Kleinasien und hat über 150.000 Einwohner. Ihre bis heute anhaltende Berühmtheit erreichte die Stadt durch die Produktion von farbenfrohen Tonwaren und Fliesen. Der Ortsname leitet sich von der Fruchtbarkeitsgöttin Cotys (Kybele) ab.

Die Stadt Kütahya kann auf eine sehr lange Geschichte zurückblicken, deren Ursprung vermutlich in der phrygischen Zeit liegt. Dennoch gibt es bis zum 14. Jahrhundert nur wenige Zeugnisse oder schriftliche Belege über den Ort. Bekannt ist, dass Kütahya während der Herrschaft unter dem Mongolen Timur Lenk Ausgangspunkt für dessen räuberische Unternehmungen war. Ab dem 15. Jahrhundert gehörte der Ort zum Osmanischen Reich und im 16. Jahrhundert wurde mit der Fayencen-Produktion begonnen. Bei diesem Verfahren werden poröse Scherben mit einer Zinnglasur überzogen, mit Unterglasurfarben dekoriert und mehrmals gebrannt. Über Jahrhunderte hinweg stand die Stadt in starker Konkurrenz zu der Fayencen-Produktion in Iznik. Der große Druck stachelte die Standorte zu Höchstleistungen an, so dass beide Orte durch die Herstellung der speziellen Keramik großen Ruhm erlangten.

Auch heute noch sind die Fayencen eng verbunden mit dem Namen Kütahya. Über 50 Fabriken und zahlreiche kleine Werkstätten stellen die wunderschön verzierten Kacheln her, die früher zur Ausstattung von Moscheen und Palästen genutzt wurden. Doch damit verdienen die Keramikmeister heutzutage nicht mehr ihr Geld, sie haben sich auf die Produktion von Badfliesen und diversen anderen Tonwaren spezialisiert.

In die Geschichte der Stadt Kütahya 299 kann man in der Germiyan Sokak eintauchen. Diese, mit wunderschönen Osmanenhäusern gesäumte, Straße steht unter Denkmalschutz.

Auf dem Basar werden bunte Stoffe verkauft

Wer einem Shoppingbesuch nicht abgeneigt ist, sollte das pulsierende Basarviertel von Kütanhya aufsuchen. Neben vielen Dingen des alltäglichen Bedarfs kann man hier auch farbenprächtige Kleidung oder Schmuck erwerben.

Die Große Moschee von Kütahya

Die Große Moschee von Kütahya 299 ist ein Bau aus dem 15. Jahrhundert. In einer überlieferten Legende ist sogar die Rede davon, dass der große Architekt Sinan an dem Bau beteiligt war. Die Eichensäulen, welche früher das Dach der Moschee trugen, wurden später durch Säulen aus dem antiken Aizanoi 306 ersetzt.

Das Archäologische Museum von Kütahya 299 wurde in einer ehemaligen Lehranstalt für Naturwissenschaften aus dem 14. Jahrhundert untergebracht. Präsentiert werden hier vor allem Funde aus der antiken Stadt Aizanoi 306. Entstanden ist eine sehenswerte Mischung aus Exponaten und Erklärungen, die einen Besuch empfehlenswert machen.

Außergewöhnlich ist das Ungarische Haus in Kütahya 299 - schließlich sind diese beiden Kulturen in der Geschichte nicht unmittelbar verbunden gewesen. Das Haus, welches aus dem frühen 19. Jahrhundert stammt, wurde von Lajos Kossuth bewohnt. Dieser musste aus seiner Heimat fliehen, weil er eine erfolgreiche Trennung Ungarns von der Donaumonarchie bewirkt hatte. Als diese aber die einstige Ordnung wieder hergestellt hatte, musste er vor den Machthabern in das Osmanische Reich flüchten.

Die Zitadelle, die auf den Hügeln der Stadt Kütahya 299 thront, ist ein Zeugnis der vorosmanischen Zeit. Ein Besuch lohnt sich nicht nur um die atemberaubenden Aussicht zu genießen, sondern auch wegen den vielfältigen Restaurants, die sich an dem langen Weg befinden. Die dort begangenen kulinarischen Sünden kann man durch den Aufstieg zur Zitadelle wunderbar wieder wett machen.

Einen Ausflug in die rund 60 Kilometer entfernte antike Stadt Aizanoi sollte man auf jeden Fall unternehmen. Die ersten Besiedlungen dieses Ortes fanden bereits 3.000 v. Chr. statt. Besonders sehenswert und berühmt ist der gut erhaltene Zeustempel, der einst über 1.800 Quadratmeter groß war.