Eskişehir, Türkei

Mit über 700.000 Einwohnern gehört Eskişehir zu den größten Städten im westanatolischen Binnenland. Bekannt ist die Gegend vor allem durch den Abbau des Tonminerals Meerschaum, aus welchem hier seit dem Jahr 1700 die gleichnamigen Pfeifen geschnitzt werden.

Eskişehir ist eine der größeren Städte in Westanatolien

Eskişehir ist für den Abbau des Minerals Meerschaum bekannt

Die berühmte Bagdadbahn macht in der Stadt Station

Besiedelt wurde die Stadt Eskişehir schon in der hethitischen Zeit. Bei archäologischen Grabungen konnten durch weitere Funde auch Belege für römische und byzantinische Bewohner geliefert werden, die genaue Gründungszeit von Eskişehir kann aber dennoch nicht genau bestimmt werden. Ende des 11. Jahrhunderts fand in der Nähe die legendäre Schlacht von Derylaeum zwischen Kreuzrittern und Seldschuken statt; die nachfolgende osmanische Herrschaftszeit wurde kaum schriftlich erwähnt. So erscheint Eskişehir als umkämpfte Stadt erst während der türkischen Befreiungskriege wieder auf der Bildfläche.

Die letzten 50 Jahre haben das Gesicht von Eskişehir erheblich verändert: Duch die Ansiedlung von Industrie wurde ein enormes Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum geschaffen. Mit der Eröffnung der Anadolu Universität 287 kamen viele junge Menschen aus allen Regionen des Landes nach Eskişehir. Die große Anzahl von Studenten verleiht der Stadt eine gewisse Dynamik, so dass die Straßen auch in den Abendstunden noch sehr belebt sind. Den Umstand, dass man überall kleine Cafés und andere hübsche Lokalitäten entdecken kann, ist auch der hohen Anzahl von Studenten geschuldet.

Um das Stadtbild von Eskişehir 309 zu verschönern wurden mehrere Fußgängerzonen eingerichtet. Eine Besonderheit hierbei ist Hamamyolu Caddesi, unter der eine Thermalquelle verborgen liegt. Die angrenzenden Hotels nutzen die günstige Lage und leiten das Wasser direkt in die Häuser um. So können die Gäste die Vorzüge der warmen Quelle genießen.

Besonders stolz ist man in Eskişehir 309 darauf, dass die berühmte Bagdadbahn hier Station macht. Die Anreise mit der Bahn ist sehr empfehlenswert und aufregend; das befand auch schon Agatha Christie, die in den Jahren 1928 bis 1930 des öfteren mit der Bagdadbahn, deren Waggons zum Beispiel nach Ankara 225 oder Afyon 293 verkehren, fuhr.

Eskişehir verfügt über das weltweit größte Vorkommen von Meerschaum, so ist es nicht verwunderlich, dass sich hier die Meerschaumindustrie niedergelassen hat.

Bei Meerschaum handelt es sich um ein weißes bis gelblich schimmerndes Mineral, aus dem Schmuckgegenstände, Pfeifen und Zigarettenspitzen hergestellt werden. Wer besonders großes Interesse an diesem Material hat, sollte das kleine Meerschaummuseum von Eskişehir 309 besuchen. Das Museum bietet eine beschauliche Übersicht und einige interessante Informationen rund um das Mineral, aber man sollte keine zu großen Erwartungen hegen.

Typisch türkische Fliesen-Arbeit mit floralem Muster

Das Archäologische Museum von Eskişehir 309 beschäftigt sich vor allem mit typischen Funden aus der Umgebung, wie Keramiken, Werkzeuge und Münzen. Die Sammlung ist chronologisch in drei Ausstellungssäle aufgeteil: So wird im ersten Saal mit Pflanzen und Tierfossilien in der vorgeschichtlichen Zeit begonnen, im zweiten Saal geht es weiter mit der hellenistischen, römischen und byzantinischen Epoche und im dritten Saal werden unter anderem Funde aus Dorylaeum gezeigt.

Für Freunde der türkischen Dichtkunst ist das Yunus Emre Museum empfehlenswert. Der im 13. Jahrhundert lebende Dichter Yunus Emre verfasste schon sehr früh Verse in türkischer Sprache, die man auch singen konnte. Inhaltlich beschäftigen sich die Verse vor allem mit mystischen und göttlichen Themen.

Außerdem gibt es in Eskişehir 309 noch ein Eisenbahnmuseum, welches in engem Zusammenhang mit der Bagdadbahn steht.

Lohnenswerte Ausflugsziele von Eskişehir 309 aus sind die antike Stadt Pissinus und die Thermalquellen von Çardak und Gümele.