| Blick über das antike Priene |
| | Der Athenatempel von Priene |
| | Wirtschaftliches Zentrum: Die Agora |
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Geschichte
Wenn man die Ruinen des antiken Priene besucht, taucht man in die Zeit um 400 v. Chr. ein. Der Ort gilt als eine hellenistische Musterstadt und liegt malerisch am Südhang des Mykalemassivs.
Hotelangebote nähe Priene
Priene war bereits 800 v. Chr. Mitglied des Ionischen Bundes und wurde erstmals bei den kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Kimmerern, einem iranischen Reitervolk, schriftlich erwähnt. Gerade die Konflikte mit anderen Polis sollten die folgenden Jahrhunderte bestimmen. Ein berühmter Sohn der Stadt war Bias von Priene, einer der bekannten Sieben Weisen. Seine List und Klugheit war weit über die Grenzen der Stadt bekannt. Außerdem galt Bias als Wohltäter, Richter und Gelehrter. Von ihm stammt vermutlich der Ausspruch "Überlege und handle dann", der auch heute noch als äußerst klug gilt.
Die Mitgliedschaft im ionischen Seebund aber sollte Priene zum Verhängnis werden. Nach dessen Zerschlagung fiel Priene, ähnlich wie die anderen Beteiligten, der Zerstörung zum Opfer. Von diesem Rückschlag konnte sich die Stadt nicht mehr erholen und die zunehmende Verlandung der Hafenanlage, der ein wichtiger Bestandteil des wirtschaftlichen Lebens war, führte zur völligen Aufgabe der Stadt.
Der Neuaufbau von Priene erfolgte 400 v. Chr. nach dem hippodamischen System, einer Unterteilung in Quaderform. Doch auch in den folgenden Jahren sollte die Stadt nicht von Schicksalsschlägen verschont bleiben. Die Galater, deren Vorväter keltische Auswanderer waren, zerstörten Priene im 3. Jahrhundert. Die andauernden Diadochenkämpfe und die zahlreichen Brände taten ihr Übriges und als der Golf immer weiter verlandete, verlor Priene seinen Status immer mehr. Dennoch wurde die Stadt unter der byzantinischen Regierung zum Bischofssitz erhoben, aber nach der osmanischen Machtübernahme verlieren sich die Spuren von Priene endgültig.
| Ruinen aus der Zeit um 400 v. Chr. |
| | Priene ist eine hellenistische Musterstadt |
| | Imposant: Die ionischen Säulen des Athenatempels |
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Rundgang durch Priene
Athenatempel: Wie in vielen anderen Städten Griechenlands war der Athenatempel der zentrale Punkt des Glaubens innerhalb des Ortes. Der Tempel in Priene wurde unter der Leitung des berühmten Architekten Pytheos errichtet, welcher auch das Mausoleum von Halikarnoss, eines der Sieben Weltwunder, erbaute. Mit den Geldern von Alexander dem Großen, der Priene zu dieser Zeit passierte, entstand ein beeindruckender Bau mit ionischen Säulen, von denen noch heute fünf zu bewundern sind. Neben den Säulen ist aber lediglich das Fundament des Tempels erhalten geblieben.
Wohnhäuser: Eine kleine Besonderheit ist die Ausgrabung von privaten Wohnhäusern. Meistens wird diesen bei Ausgrabungen keine große Beachtung zu teil, aber in Priene eröffnen sie einen Einblick in die Wohngeschichte der Antike.
| Fundamente der Ausgrabungss. |
| | Das Theater von Priene |
| | Priene am Südhang des Mykalemassiv. |
| | Blick zum Athenatempel |
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Agora: Das wirtschaftliche Zentrum von Priene erstreckt sich über eine Fläche von fast 2.600 Quadratmetern. An einigen Stellen zieren Sockel, die früher vermutlich mit Abbildern von wichtigen Bürgern geschmückt waren, die Agora 71. Umrandet wird der Platz von den Ruinen der heiligen Halle, den Überresten eines Zeustempels und dem Prytaneion - hier war früher vermutlich die Heimat des Magistraten und des heiligen Feuers von Priene.
Theater und Demeterheiligtum: Das im Vergleich zu anderen Theatern der antiken Städte eher kleine Theater 269 konnte zirka 7.000 Menschen fassen.
Besonders gut erhalten sind das Bühnengebäude und einige Säulen der Vorhalle, die zu römischen Zeiten noch einmal hergerichtet wurden.
Das Demeterheiligtum liegt ein wenig oberhalb des Theaters. Sein Aufbau und die Struktur lassen sich anhand der Überreste hervorragend erahnen. Die Statue der Oberpriesterin Nikeso, die in Priene ihre Heimat hatte, ist im Berliner Pergamonmuseum ausgestellt.
Von den separaten Sehenswürdigkeitsbewertungen über die Sehenswürdigkeit ergibt sich die Gesamtbewertung