Aydın, Türkei

Aydın ist eine Provinzhauptstadt im Südwesten der Türkei. Sie liegt etwas abseits der berühmten Küstenstädte der Südägäis, hat aber in ihrer Umgebung jede Menge zu bieten. Das Tal der großen Mäander, in welchem Aydın liegt, gilt als eine Wiege der Zivilisation. Zirka 2.000 v. Chr. gab es hier die ersten Ansiedlungen, was durch berühmte antike Städte wie Nysa 265, Tralleis, Milet 101 oder Priene 100 belegt wird. Neben diesen historischen Sehenswürdigkeiten ist das Tal vor allem wegen seiner fruchtbaren Böden berühmt, auf denen viele Obst- und Gemüsesorten besonders gut gedeihen.

In Aydın gibt es einige gute Shopping- möglichkeiten

Das Gebiet um Aydın ist sehr fruchtbar

Nicht weit entfernt: Die Ruinenstadt Milet

In der Stadt an sich gibt es kaum sehenswerte Dinge zu entdecken, denn sie wurde bis ins 20. Jahrhundert immer wieder von Erdbeben heimgesucht. Während der griechischen Besatzungszeit wurde die Stadt dann vollständig niedergebrannt. Alle Häuser und Bauten stammen aus der Zeit nach den Befreiungskriegen und so vermittelt Aydın kaum altertümlichen Charme. Meistens nutzen Touristen Aydın, um von hier aus das Tal des großen Mäanders zu entdecken.

Ein Besuch des Museums von Aydın könnte für Geschichtsinteressierte besonders lohnenswert sein, da hier, in modern konzipierten Räumen, kostbare Münzsammlungen gezeigt werden. Ansonsten kann man auf den Basaren und Shoppingmeilen wesentlich gemächlicher einkaufen als in den Badeorten und spart womöglich noch ein wenig Geld.

Etwas außerhalb von Aydın befinden sich die antiken Ruinen von Tralleis. Dank des großen Engagements von Archäologen konnte man das Theater 269, die Reste eines Arsenals und des Gymnasion der Stadt freilegen, deren Ursprünge 700 v. Chr. zu finden sind.
Zudem bietet sich von den Hügeln aus eine wunderschöne Aussicht über das Tal und Aydın.
Ein berühmter Sohn von Aydın war der Architekt Anthemios von Tralleis, der für den Wiederaufbau der Hagia Sophia  3  in Istanbul  1  verantwortlich war.

In Alinda befinden sich die Ruinen einer karischen Stadt, die von den Touristen noch nicht als attraktives Reiseziel entdeckt wurden. Karer sind eine nichtgriechische Bevölkerungsgruppe, die angeblich vom Volk der Thraker abstammt. Ihre Spuren sind vor allem in der Südtürkei und Ägypten zu finden. Sie sind in manchen Kriegen als Söldner erwähnt, so waren die Karer Verbündete der Trojaner während des Trojanischen Krieges.

Als gut erhaltene Überreste von Alinda gelten die Agora 71 und das Theater 269. Hinzu kommen die Fragmente eines Aquäduktes und einer Stadtmauer.

Nysa gehört, ebenso wie Alinda 267, zu den karischen Städten. Die Ortsgründung fand laut den überlieferten Quellen im 3. Jahrhundert statt. Durch die berühmte Bibliothek avancierte Nysa zu einem Zentrum der Wissenschaft und Philosophie - So verwundert es nicht, dass der berühmteste Sohn der Stadt Strabon, ein Gelehrter und Historiker, war. Er verfasste eine 17-bändige Schrift über die Regionen und Länder, die er bereist hatte, welche noch heute als eine der besten Überlieferungen der antiken Welt gilt. Strabon erkannte schon früh, als er die Lehren anderer Historiker studierte, dass viele Informationen erfunden oder bereits sehr veraltet waren. Der Gelehrte verbrachte seine Jugend in Nysa und verhalf der Stadt so nachträglich zu Ruhm.
Vom historischen Nysa ist ein Theater 269 und ein Stadion 273 erhalten, in denen mehrere tausend Menschen Platz fanden. Die Bibliothek, die in der Antike einen famosen Ruf besaß, wird noch immer geborgen. Entdeckt wurde außerdem ein über 100 Meter langer Tunnel, der den Bewohnern von Nysa vermutlich als Wasserleitung diente.