Girne, Türkei

Girne ist das touristische Zentrum von Nordzypern

Blick auf den Hafen von Girne

Die historische Festung von Girne

Girne ist das touristische Zentrum des türkischen Nordens in Zypern. Es bildet den wichtigsten Wirtschaftszweig und besitzt zirka 100 Hotels. Somit ist die Tourismusbranche der größte Arbeitgeber der Stadt, was in den nächsten Jahren auch weiter gefördert werden soll. Die englische Vergangenheit in Girne ist fast überall zu bemerken. Viele Lokalitäten und Einrichtungen tragen noch immer englische Namen. Einen Vorteil besitzt die englische Vergangenheit auf jeden Fall, denn wenn man als Besucher der englischen Sprache einigermaßen mächtig ist, kann man sich problemlos verständigen. Die rund 13.000 Bewohner der Stadt gelten als äußerst freundlich und hilfsbereit. Auch sieht man hier viele junge Menschen, was den zwei Universitäten von Girne geschuldet ist.

Die Hafenpromenade ist geprägt von alter Architektur. Am Tage sind die Bars und Cafés immer gut gefüllt, besonders wenn sie in den heißen Sommermonaten etwas Schatten bieten. Von einem regen Nachtleben kann man in Girne leider noch nicht sprechen, aber was nicht ist, kann ja in naher Zukunft noch werden.

Ganz in der Nähe des Hafens befindet sich das Ethnografische Museum. In einem typischen Bau des 18. Jahrhunderts gibt es Werkzeuge, Schnitzarbeiten, Kleidung und landwirtschaftliche Geräte zu bewundern.

Die Burg von Girne 390 ist das Wahrzeichen der Stadt. Zwar sollen auf dem Felsvorsprung schon immer Befestigungen gestanden haben, die Grundmauern des heutigen Baus stammen aus der byzantinischen Zeit des 7. Jahrhunderts. Während der britischen Kolonialzeit auf der Insel waren die Truppen in der Burg stationiert, dadurch ist diese in einem sehr guten Zustand.

Stadtwahrzeichen: Burg von Girne

Die Burg ist in gutem Zustand

Die Festung bot Girne Schutz

Antike Amphoren im Schiffswrackmuseum

Innerhalb der Burg von Girne 393 befindet sich das Schiffswrackmuseum. Das Prunkstück des Museums ist ein Schiffswrack, welches zwei Kilometer vor der Küste Girnes gefunden wurde. Vermutlich stammt es aus der Zeit um 400 v. Chr. und befand sich auf einer Rundreise durch das Mittelmeer. Neben dem Schiff gehören auch noch die Ware (Amphoren, Mühlensteine) und persönliche Gegenstände der Besatzung (Löffel, Werkzeuge) zum Fund. Diese wurden im Museum interessant zusammengestellt und vermitteln dem Besucher einen interessanten Blick in die Lebensweisen der damaligen Zeit.

Ebenfalls nicht weit vom Girner Hafen entfernt, befindet sich die Aga Cafer Pascha Moschee. Der Bau aus dem 16. Jahrhundert wurde nach einem osmanischen Kapitän benannt, der auch für kurze Zeit Gouverneur des Ortes war. In den nachfolgenden, unruhigen Zeiten wurde die Moschee mehrmals zerstört und immer wieder aufgebaut. Da sie auf einem steilen Abhang steht, wurde der Versammlungsraum auf einem starken Unterbau errichtet. Sehenswert ist der offene Vorraum, der von vier Marmorsäulen und einem dekorativen Holzgitterwerk nach außen optisch abgeschlossen ist.

Nur wenige Meter von der Aga Cafer Pascha Moschee 391 entfernt befindet sich mit der St. Andrews Kirche ein Zeugnis der anglikanischen Gemeinde auf Zypern. Die Kirche wurde im Jahr 1913 errichtet und ist im Zusammenhang mit dem Schotten George Ludovic Houstoun bekannt. Er ließ sich in Girne 390 nieder und stiftete das Grundstück für den Bau der Kirche.

In dezentem Weiß: Die griechisch-orthodoxe Archangelos Kirche

Schon von weitem sieht man den Glockenturm der Archangelos Kirche. Die weiße Kirche wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut und gehörte zur griechisch-orthodoxen Gemeinde. Geweiht ist das Gotteshaus dem Erzengel Michael und sie ist als eines der Wahrzeichen von Girne 390 bekannt. Den Besucher erwartet hier eine Sammlung von Ikonen.

Weitere interessante Sehenswürdigkeiten in der Stadt sind das Nationalarchiv der Türkischen Republik Zyperns, die Türme der Stadtmauern, das alte Postamt und das Krankenhaus.

Viele wunderschöne Zeugnisse der Vergangenheit finden sich auch in der Umgebung von Girne 390 und sind lohnenswerte Ziele.

Mittelalterliche Klosterarchitektur in der Abtei Bellapais

Die Abtei Bellapais, ein gotischer Bau aus dem Ende des 12. Jahrhunderts, war zunächst die Heimat von Augustiner Mönchen. Die Abtei wurde im 14. Jahrhundert erheblich ausgebaut. Mit der osmanischen Eroberung der Insel wurden die Augustiner Mönche vertrieben, was besonders schmerzhaft für sie war, da sie erst einige Jahre zuvor hierher geflohen waren. Das Kloster gilt als ein Meisterwerk gotischer Baukunst und ist eines der schönsten im Nahen Osten. Bei einer Besichtigung des Gebäudes erhält man einen guten Überblick über die mittelalterliche Klosterarchitektur.

Das Mausoleum Hazreti Ömer Tekke wurde zu Ehren eines osmanischen Offiziers angelegt und ist inzwischen zu einer islamischen Pilgerstätte geworden.

Auch der römische Friedhof Chrysokava, der zuerst als Ruhestätte für die Toten und danach als Kalksteinbruch genutzt wurde, und die jungsteinzeitliche Siedlung Ayios Epiktitos, die auf einem Küstenvorsprung liegt und den Anschein erweckt, dass sie gleich ins Meer rutscht, sind einen Besuch wert.