Gazimağusa, Türkei

Gazimağusa, in Deutschland besser bekannt unter dem Namen Famagusta, ist eine beschauliche Stadt mit 45.000 Einwohnern und einer sehr ereignisreichen Geschichte. Da die Häuser die bis zu 18 Meter hohe Stadtbefestigung nicht überragen durften, bietet die Silhouette mit den mittelalterlichen Kirchen und Ruinen einen grandiosen und geschichtsträchtigen Einblick in die damalige Architektur.

In Gazimağusa existieren zahlreiche antike Relikte

Die Reste einer christlichen Kirche

In Gazimağusa leben etw 45.000 Menschen

Zu heutigen Zeiten ist die Stadt das zweitwichtigste Tourismuszentrum des Nordens und verfügt über traumhafte Sandstrände. Auch sieht man in Famagusta viele junge Menschen, da es hier die Hochschule Eastern Mediterranean University mit über 10.000 Studierenden gibt.

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Die Gründung von Famagusta erfolgte unter König Ptolemaios II.; er gab der Stadt zu Ehren seiner Schwester den Namen Arsinoe. Lange Zeit lag Arsione im Schatten der Handelsmetropole Salamis 410. Erst als deren Hafen allmählich verlandetete, konnte das heutige Famagusta an wirtschaftlicher Relevanz gewinnen.

Eine große Bedeutung fiel Famagusta während des 3. Kreuzzuges (1189-1192) zu. Die Kreuzfahrer sammelten sich in der Nähe der heiligen Stadt Jerusalem, um von hier aus ins heilige Land überzusetzen.

Die Stadt blickt auf eine bewegte Historie zurück

Die mittelalterliche Altstadt von Famagusta

Im 14. Jahrhundert unterstand die Stadt den Venezianern

Im 14. Jahrhundert geriet die Stadt unter das venezianische Protektorat, welches rund 100 Jahre Bestand hatte. Unter Jacob I. wurde die Stadt an die Genueser abgetreten. In dieser Zeit florierte der Handel mit italienischen Städten und führte zu einem gewissen Wohlstand in Gazimağusa. Man besaß die nötigen Mittel, um wunderschöne Bauten zu errichten, die zum Teil noch heute zu besichtigen sind.

Der Hafen von Famagusta ist eine wunderbare Mischung aus der mittelalterlichen Epoche und der Moderne. In den später erneuerten Kaianlagen ankern heute viele prachtvolle Yachten und Schiffe. Das Leben auf der Hafenpromenade lässt sich am Besten von der Zitadelle 349 des Ortes beobachten, von hier aus bietet sich ein wunderbarer Blick über die mittelalterliche Altstadt 135, den Hafen und das Meer. Die Hafenzitadelle 409 mit ihrem Othello Turm soll der Schauplatz des gleichnamigen Dramas von William Shakespeare gewesen sein.
Außerdem besitzt Gazimağusa eine Befestigungsmauer, die auch für die heutige Zeit beeindruckende Länge von drei Kilometern hat.

Von der Kirche zur Moschee: Die Lala Mustafa Pasa Moschee

Zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten von Gazimağusa 404 gehört ohne Zweifel die Lala Mustafa Paşa Moschee. Ursprünglich handelte es sich hier um die Nikolaus Kathedrale, die im 13. Jahrhundert erbaut wurde und der Familie Lusignan als Krönungskirche diente. Dieses wunderbare Beispiel der französischen Gotik wurde im 17. Jahrhundert in eine Moschee verwandelt und das Minarett zusätzlich angefügt. Dadurch gingen auch einige der charakteristischen Merkmale der Kirche verloren.

Der Moschee von Famagusta 404 gegenüber stehen die baulichen Überreste des dreibogigen Palazzo del Provveditore. Der Palast, in dem einst die Könige von Zypern lebten, wurde schon ein Jahrhundert nach seiner Errichtung bei Unruhen zerstört. Danach erfolgte ein Neuaufbau als venezianischer Gouverneurspalast.

Hinter den Mauern des Palazzo del Provveditore 406 verbirgt sich unter anderem das ehemalige Gefängnis. Hier wurde über lange Zeit der türkische Nationaldichter Namik Kemal, der in den Jahren von 1840 bis 1888 lebte, gefangen gehalten. Ihm zu Ehren wurde auf dem Platz vor dem Palazzo ein Denkmal erbaut und ein kleines Museum eingerichtet.

Die Ruinen der Franziskanerkirche sind eines der seltenen Zeugnisse des Ordens auf Zypern. Die Brüder soll es schon zu Lebzeiten des heiligen Franziskus in den Jahren 1181 bis 1226 nach Famagusta 404 verschlagen haben. Doch schon lange vor Beginn der osmanischen Herrschaft stürzte das Bauwerk aufgrund zahlreicher baulicher Veränderungen ein.

Ein weiteres Beispiel für die Tradition der Umgestaltung christlicher Kirchen zu Moscheen ist die Sinan Paşa Moschee von Famagusta 404, deren heutiges Aussehen häufig mit einer Festung verglichen wird. Der einstige Erbauer der Kirche konnte bisher nicht genau ermittelt werden. Im Baukörper des Gotteshauses wurden byzantinische und gotische Stilelemente miteinander vereint und sie erfüllt seit Anfang des 17. Jahrhunderts die Funktion einer Moschee.

Andere Kirchen der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen von Famagusta 404 sollte man sich ebenfalls ansehen. Dazu gehören die St. Anna Kirche 185, die Klosterkirche der Karmeliter, die St. Georg Kirche der Lateiner und die Argios Geogios Kirche der Griechen.