Beyoğlu, Türkei

Der Stadtteil Beyoğlu ist eine blühende Geschäftslandschaft und hat seinen Ursprung im frühen 13. Jahrhundert, als die Genuesen zum Dank für die Rückeroberung von Konstantinopel das Stadtviertel Galata erhielten. Angelockt vom unermesslichen Reichtum der Stadt ließen sich lange Zeit vor allem die ausländischen Nationen in diesem Gebiet nieder.

Die Innenausstattung ist vom 19.Jhd. geprägt

Das Hotel Pera Palas ist eines der noch bestehenden Eisenbahnhotels der Gründerzeit und befindet sich in Beyoğlu. Es wurde um das Jahr 1892 für die Gäste des Orient Expresses errichtet. Um den Mythos des Hotels zu erhalten, wurden im Laufe der Zeit kaum bauliche Veränderungen vorgenommen. Die Innenausstattung wird noch immer von Gegenständen geprägt, die aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert stammen. Da gibt es zum Beispiel die Kronleuchter, die noch aus der Erbauungszeit des Hotels Pera Palas stammen. Gäste wie Greta Garbo, Josephine Baker, Agatha Christie oder Kemal Atatürk ließen das Pera Palas zu einem der renommiertesten Hotels in Istanbul  1  werden.

Wie viele andere Märkte und Basare der Stadt existiert auch der Fischmarkt in Beyoğlu schon seit Ende des 19. Jahrhunderts. Neben dem frischen Fisch werden hier auch andere Waren wie Käse, Fleisch oder Süßwaren feilgeboten. Im Bau integriert sind viele kleinere Restaurants, die für kleine Preise ein herrliches Mahl zaubern. In unmittelbarer Nähe des Fischmarktes befindet sich der Blumenmarkt von Istanbul  1 . Ein kleiner Abstecher hierher ist vor allem für die Augen eine Wohltat, weil so viele verschiedenartige, exotische Pflanzen angeboten werden, dass man sich kaum satt sehen kann.

Der Fischmarkt existiert seit dem 19. Jhd.

Neben Fisch werden weitere Waren angeboten

Die kleinen Restaurants zaubern leckere Fischgerichte

Dieses Kloster ist ein Beweis dafür, dass sich tief verwurzelte Traditionen nicht durch Verbote einschränken lassen. Die Brüder des Mevlevi-Klosters, auch "Die tanzenden Derwische" genannt, bekennen sich zum Sufismus - der islamischen Mystik. Diese Lehre wurde im Jahr 1925 von Kemal Atatürk verboten. Das Mevlevi-Kloster in Beyoğlu steht heute unter der Leitung des Museums für Klassische Osmanische Dichtung. Dem Klosterstifter Celaleddin Rumi, der im 13. Jahrhundert lebte und ein berühmter Dichter war, wird eine große Verehrung zuteil. Im Tanzhaus des Mevlevi-Klosters, welches erst im 18. Jahrhundert erbaut wurde, zelebrieren jeden letzten Sonntag im Monat die tanzenden Derwische ihre traditionellen Tänze, obwohl das Verbot des Sufismus noch nicht aufgehoben wurde. Neben der Tanzkunst der Klosterbrüder kann der Besucher zahlreiche Exponate aus der Geschichte des Klosters besichtigen. Es werden zum Beispiel Kleidung, Manuskripte, Musikinstrumente und Fotos aus neuerer Zeit gezeigt. Im Garten kann man die kunstvoll gearbeiteten Grabsteine der verstorbenen Klosterbrüder anschauen.

Kulturzentrum am Taksim-Platz

Denkmal zu Ehren des Staatsgründers Atatürk

Der Taksim Platz diente einst als Wasserverteiler

Der Taksim Platz ist ein zentraler Platz in Beyoğlu, dessen Name aus seiner Funktion abgeleitet wurde, denn ursprünglich fungierte er als Wasserverteiler für die Stadt und wurde von einem Reservoir in der Nähe gespeist. Dieses wurde im Jahr 1732 durch Mahmud II. errichtet und existiert noch heute. Rund um den Taksim Platz sind mehrere Luxushotels und Geschäfte angesiedelt. An solch einem zentralen Platz darf eine Würdigung des Republikgründers Kemal Atatürk natürlich nicht fehlen und so fertigte der italienische Künstler Pietro Canonica im Jahr 1928 ein Denkmal, welches Atatürk und seine Weggefährten darstellt.
Am Taksim Platz befindet sich auch das Atatürk Kulturzentrum, in dem ein Großteil der Istanbuler Kultur verwaltet wird. In der Taksim Art Gallery haben vor allem türkische Künstler die Möglichkeit, ihre Werke und Arbeiten im Rahmen von Wechselausstellungen zu präsentieren.

Blick auf den Galata-Turm

Schon in der Ferne lässt sich eines der Wahrzeichen des Viertels am Horizont ausmachen. Der 62 Meter hohe Rundbau wurde schon im Jahr 1348 von den Genuesen errichtet und war Bestandteil einer Befestigung, welche zum Schutz des neuen Viertels angelegt wurde. Die Osmanen nutzten den Galata Turm später als Wachturm. Über eine schmale Wendeltreppe gelangt man zur Aussichtsplattform des Turmes, von wo aus man ein beeindruckendes Panorama über die Sehenswürdigkeiten der Stadt erhält.

Galata Galata

Vom Turm eröffnet sich ein weiter Blick

Das Bauwerk ist 62 Meter hoch

Die Nusretiye Moschee entstand im 19. Jhd.

Die von außen eher als Palast anmutende Nusretiye Moschee gehört zu den Zeugnissen der jüngeren osmanischen Geschichte. Der Bau entstand im Auftrag des Sultan Mahmud II. und wurde im Jahr 1826 abgeschlossen. Durch Anbauten und eine Marmorterrasse ist die Nusretiye Moschee ein Paradestück des Osmanischen Barocks.

In den Läden gibt es Möbel, Stoffe, Bücher und vieles mehr

Çukurcuma ist das Möbel- und Antiquitätenviertel

Das Kunsthandwerk erinnert an die vergangene Zeit

Çukurcuma hat sich im Laufe der Zeit zu einem Möbel- und Antiquitätenviertel entwickelt. Beim entspannten Bummel durch die Läden entdeckt man viele schöne Waren - Dazu zählen nicht nur Möbel, sondern auch Stoffe, Truhen, alte Keksdosen, Schilder, Bücher und vieles mehr. Für Anhänger von Trödelmärkten ist dies ein wahres Paradies.

Im Jahr 1789 entstand die kleine Franziskanerkirche 407 Heilige Maria Draperis, was für einen so stark islamisch geprägten Ort doch eher ungewöhnlich war. Der Bau dieser Kirche zeugt von der Toleranz der Einwohner. Zu damaliger Zeit war eine solche Kirche keine Selbstverständlichkeit und die meisten Zeugnisse der christlichen Welt stammen aus der Zeit vor der Eroberung durch die Osmanen. Als Wahrzeichen der Kirche Heilige Maria Draperis gilt eine Jungfraustatue oberhalb des Eingangs, ebenfalls wunderschön anzusehen ist die farbenfrohe Gestaltung des Innengewölbes.