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Die Ruinen von Hattuşa stammen aus mehreren Jahrtausenden |
Wenn man längere Zeit in Ankara 225 verweilt, sind Tagesausflüge eine willkommene Abwechslung. Zum Beispiel kann man einen Abstecher nach Hattuşa (Hattuscha) unternehmen, denn hier befindet sich ein wunderbares Zeugnis der menschlichen Besiedlungsgeschichte. Die Ruinen mit sehenswerten Hinterlassenschaften aus mehreren Jahrtausenden Siedlungsgeschichte wurden im Jahr 1834 von Charles Texier entdeckt. Seine Annahme, die medische Stadt Pteria gefunden zu haben, sollte sich schnell als falsch erweisen. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurden zahlreiche Expeditionen nach Hattuşa unternommen, um den geschichtlichen Hintergrund der Stadt aufzuklären. Zu Anfang des 20. Jahrhunderts begann auch das Deutsche Archäologische Institut mit seinen Arbeiten und die Archäologen Hugo Winckler und Theodor Makridi Bey schafften es endgültig, die Wurzel der Siedlung aufzuklären. Im Jahr 1915 gelang es sogar, die hethitischen Schriften zu entschlüsseln und die Entstehung von Hattuşa damit zeitlich einzuordnen.
| Hattuşa wurde anno 1834 entdeckt |
| | Hattuşa wurde 6000 v. Chr. besiedelt |
| | Sonnenuntergang über der Stadt Bogazkale |
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Die Ursprünge der Gegend um Hattuşa sind schon 6000 v. Chr. zu finden. Die damals hier vorherrschenden klimatischen Bedingungen waren wesentlich besser als in der heutigen Zeit, so waren die Temperaturunterschiede zwischen den Winter- und den Sommermonaten nicht sehr stark. Insgesamt war das Klima viel milder.
Dadurch waren ideale Bedingungen für die Viehzucht und den Ackerbau gegeben, auch der Wildbestand war damals größer. Im 3. Jahrtausend gab es schon mehrere nah beieinander liegende Ansiedlungen, die sehr intensiven Kontakt untereinander pflegten. In der Umgebung von Hattuşa wurden hattische Fürstengräber gefunden, die unter anderem Waffen und Schmuck enthielten. Durch den Kontakt mit den Assyrern, die im Nordirak zu Hause waren, entstand nicht nur ein reger Handel sondern auch die Schrift. Damals wurde Forderungen und Abkommen auf feuchten Tontafeln eingeritzt und in diesem Zusammenhang tauchte erstmals der Name Hattuşa auf. Durch kriegerische Auseinandersetzungen zwischen den in Hattuşa beheimateten Hattiern und den Hethitern wurde die Stadt später zum größten Teil zerstört. Nachdem sich die Hethiter in Anatolien etabliert hatten, wurde Hattuşa im Jahr 1400 v. Chr. zur Residenz des Königs erhoben. Das Reich wuchs in den folgenden Jahren dank vieler Eroberungszüge erheblich; die Grenze schloss unmittelbar an das Ägyptische Reich an und so waren Konflikte der beiden Großreiche nur eine Frage der Zeit. Es kam zu der berühmten Schlacht bei Kadesch, aus der kein eindeutiger Sieger hervorging. Deshalb entschlossen sich die Kriegsgegner, ein Friedensabkommen zu schließen, was sie auf einer Tontafel schriftlich festhielten. Diese Tafel, die als eines der frühesten Friedensabkommen der Menschheit gilt, sollte die Jahrtausende überstehen und kann heute im UNO Gebäude in New York bewundert werden.
| Hier wurde das erste Friedensabkommen der Welt unterzeichnet |
| | In Hattuşa fand man 25.000 Tontafeln |
| | In Bogazkale gibt es Restaurants und Cafés |
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Um sich die Ausmaße von Hattuşa besser vor Augen führen zu können, muss man sich eine Fläche von 1,8 x 2,4 Kilometern vorstellen. Zur damaligen Zeit waren das gigantische Verhältnisse, die nur von wenigen Städten übertroffen wurden. Die Blütezeit der Stadt hielt nicht lange an, denn Thronstreitigkeiten zehrten an den Kräften im Inneren, und von Außen bedrohten die starken Seevölker die Existenz des Großstaates. Um 1200 v. Chr. floh die Bevölkerung von Hattuşa schließlich. Sie hinterließen über 25.000 Tontafeln und schwer zu transportierende Gegenstände, die den Hauptteil der Ausgrabungsfunde in Hattuşa darstellen. Zwar wurde die Gegend in den folgenden Jahren durch mehrere Völker weiterhin besiedelt, aber der Status einer großen Metropole blieb Hattuşa verwehrt.
In der Umgebung der Ausgrabungsstätte gibt es Hotels, Restaurants und Cafes, die nach einer Besichtigung zu einer erholsamen Pause und einer kleinen Stärkung einladen.
| Relikt in der antiken Stadt |
| | Verzierte Fassade |
| | Die Ruinenstadt Hattuşa |
| | Aufwändiges Kunstwerk |
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