Aspendos, Türkei

Das antike Theater von Aspendos

Aspendos blickt auf eine lange Geschichte zurück

Aspendos kann man auch auf dem Rücken eines Kamels entdecken

In Aspendos erwartet den Besucher eine wunderbare Mischung aus antiker und moderner Türkei, denn der Ort kann auf eine wirklich lange Geschichte zurückblicken. Nach der Niederlage in Troja 56 flüchteten die beiden Seher Kalchas und Mopsos aus ihrer Heimat und gründeten um 1000 v. Chr. die Städte Perge und Aspendos. Bereits 500 v. Chr. brachte Aspendos als eine von zwei griechischen Städten eigene Münzen in Umlauf. In den folgenden 800 Jahren unterstand Aspendos vielen Herrschern aus den unterschiedlichsten Ländern – dennoch fand das erste literarisch belegte Ereignis mit der Schlacht am Eurymedon erst im Jahr 469 v. Chr. statt. Dieser Fluss wurde der Schauplatz einer blutigen Auseinandersetzung zwischen Persern und Athenern, in deren Verlauf die Perser verloren. Seit diesem historischen Moment markierte der Eurymedon die politische Trennung zwischen dem persischen Gebiet im Osten und dem griechischen Areal im Westen.

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Neben der Herstellung von Wein und Salz erreichte Aspendos auch für seine hervorragenden Pferde einiges Renommee und etliche Feldherren bezahlten horrende Geldsummen für die Tiere. In der byzantinischen Zeit verlandete der Hafen von Aspendos allmählich und der Ort teilte das Schicksal vieler antiker Küstenstädte: die meisten Einwohner verließen die Stadt und versuchten ihr Glück anderswo.

Antike Brücke in der Nähe der Stadt

Torbogengang in Aspendos

Aspendos erreichte für seine Pferde Berühmtheit

Das Theater entstand zur römischen Epoche

aspendos theatre front

Blick über die Zuschauertribünen

Das sehenswerte, im zweiten Jahrhundert n. Chr. erbaute Theater 277 zählt zu den besterhaltenen Bauten der römischen Epoche und verbindet die historische mit der zukunftsorientierten Türkei. Bis zu 20.000 Menschen fanden und finden hier Platz – der Bau wird seit einigen Jahren wieder für kulturelle Veranstaltungen genutzt. So gaben Luciano Pavarotti und José Carreras in dem Theater 277 Konzerte; im Jahr 2005 zeichnete man hier eine Open-Air Sendung von Wetten, dass…? auf. Das antike Ambiente und die einzigartige Akustik machen Konzerte, Opern- und Ballettfestivals zu einem unvergesslichen Erlebnis, aber auch ohne solch ein musikalisches Rahmenprogramm ist ein Besuch sehr empfehlenswert. Denn wo sonst steht schon ein so gut erhaltenes antikes Theater?

Ruinenfeld der ehemals 140 Meter langen Markthalle

Sehenswert sind die Ruinen der über 140 Meter langen, von der einstigen Bedeutung des Handelszentrums Aspendos 139 zeugenden Markthallen. Hinzu kommt die zweigeschossige Fassade des durch ein Aquädukt 138 gespeisten Brunnens Nymphaion. Zahlreiche Thermen 143, ein Gymnasion und die Reste eines Stadions runden das antike Bild der Stadt eindrucksvoll ab.

Die Überreste des antiken Aquäduktes von Aspendos

In einer etwas abseits von Aspendos 139 gelegenen Ebene erstrecken sich die Ruinen eines Aquäduktes. Die Wasserleitung versorgte Aspendos 139 über eine 15 Kilometer lange Strecke mit dem lebensnotwendigen Nass. Diesen fortschrittlichen Bau verdankte die Stadt den Römern: Sie nutzten für den Bau Tonrohre, um eine Erhitzung oder Verunreinigung des Wassers zu verhindern.