Amasya, Türkei

Sehenswert: Die Konaks entlang des Flusses

Traditionell türkische Musiker in Amasya

Fünf Brücken führen über den Fluss Yeşilırmak

In kaum einer Stadt in der Türkei ist die historische Substanz so gut erhalten wie in Amasya. Heutzutage leben hier rund 80.000 Menschen und der Ort ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Amasya wird durch den Fluss Yeşilırmak in zwei Teile gespalten. Östlich des Stromes befindet sich der Hauptteil des Ortes, auf der Westseite, zu Füßen des Burgberges, sind nur vereinzelt Häuserzeilen auszumachen. Verbunden sind die beiden Stadtteile durch fünf Brücken - Besonders hübsch anzusehen sind die entlang des Flusses aufgereihten osmanischen Konaks (Residenzen). Zudem thront die Zitadelle 354 rund 300 Meter über Amasya.

Blick vom Berg auf die historische Stadt Amasya

Amasya stand im 14. Jahrhundert unter osmanischer Herrschaft

In Amasya leben heute rund 80.000 Menschen

Geschichte

Die Geschichte von Amasya ist auch die einer Königsdynastie. Schon früh war die Gegend rund um den Fluss besiedelt und es wird, trotzdem es nur wenige Belege dafür gibt, vermutet, dass die Hethiter mit dem Bau der Zitadelle 354 begannen. Bis zur Zeit Alexander des Großen gibt es wenige Hinweise auf die Historie von Amasya. Nach der Zerschlagung des Persischen Reiches durch Alexander flohen viele Herrscher und Satrapen in alle Himmelsrichtungen. Mithradates war solch ein Flüchtling und eroberte mit nur wenigen Kriegern die Festung von Amasya. Er krönte sich zum König und begründete somit die pontische Dynastie, die bis zur Eroberung durch Julius Cäsar im Jahr 47 v. Chr. Bestand hatte. Die römischen und byzantinischen Epochen hinterließen in der Stadt aber kaum bauliche Überreste, so dass viele der historischen Bauten aus der seldschukischen Zeit stammen. Seit dem Ende des 14. Jahrhunderts herrschten die Osmanen in Amasya. Als religiöses Zentrum erlangte die Stadt in dieser Zeit einen sehr guten Ruf und die Medresen 362 konnten zahlreiche Studenten ausbilden.

Im 20. Jahrhundert kämpfte Amasya fortwährend gegen Naturkatastrophen. Doch trotz Feuersbrünsten und Erdbeben konnten viele der historischen Gebäude für die Nachwelt erhalten werden.

Doch Amasya ist nicht nur eine für Touristen interessante Stadt, sondern auch für den Anbau von Äpfeln bekannt und beliebt. So verwundert es nicht, dass der Frucht, die ein Exportschlager wurde, ein Brunnen, ein Turm und Kioske gewidmet sind. In diesem Fall wird unter Kiosk übrigens keine Verkaufsbude sondern ein nach mehreren Seiten geöffneter und freistehender Lustpavillion verstanden.

Die Grundmauern der Zitadelle stammen vermutlich aus der hethitischen Epoche, historisch belegt ist jedoch nur der Neubau aus pontischer Zeit. In den folgenden Jahrhunderten wurde der Festungsteil von mehreren Herrschern erweitert, so dass sich fast jede Ära in der Zitadelle verewigt hat. Im Gegensatz zu der Innenarchitektur der Zitadelle von Amasya 352 sind die Mauern noch sehr gut erhalten. Außerdem eröffnet sich dem Besucher von dem Gebäude aus ein wunderschönes Panorama, welches man lange genießen kann.

Die Felsengräber von Amasya wurden vor vielen Jahren mit einfachsten Mitteln erbaut

Die Felsengräber von Amasya 352 wirken aus der Ferne zunächst eher unspektakulär. Doch je mehr man sich annähert, desto imposanter werden sie. Bei eingehender Betrachtung werden dem Besucher die unvorstellbaren Mühen bewusst, die hinter dieser Arbeit stecken. Schließlich wurden die Gräber während der hellenistischen und der pontischen Epoche mit den einfachsten Werkzeugen in den Fels getrieben.
Besonders eindrucksvoll ist ein Besuch der Grabstätten in einer der lauen Sommernächte, denn dann werden die Felsen kunstvoll mit buntem Licht angestrahlt.

Ganz in der Nähe der Gräber befinden sich die osmanischen Häuser, welche vorwiegend aus dem 17. bis 19. Jahrhundert stammen. Sie wurden im damals typischen Stil erbaut und sind bis heute bewohnt. Auf der nördlichen Seite steht der ehemalige Mädchenpalast aus pontischer Zeit. Das Gebäude, in welchem jetzt ein Café untergebracht ist, lässt nur noch wenig vom einstigen Glanz erahnen.

Das Archäologische Museum beschäftigt sich mit fast allen Epochen. Hauptbestandteil der Sammlung sind aber Funde aus seldschukischer und osmanischer Zeit. Sehenswert sind vor allem die Mumien, die man bei Grabungsarbeiten fand.

Die Moschee Gök Medrese

Eine der ältesten Moscheen ist die Gök Medrese Camii: Sie wurde im 13. Jahrhundert errichtet und ist besonders wegen ihrer kostbaren Innenausstattung einen Besuch wert. In der Stadt gibt es noch viele weitere Medresen 362, die besichtigt werden können - jedoch gleichen sich diese in vielerlei Hinsicht.