Güzelyurt, Türkei

Güzelyurt ist für seine leckeren Zitrusfrüchte landesweit bekannt

Güzelyurt ist eine kleine Stadt im Nordwesten der Insel. Sie liegt zirka 50 Kilometer von Nikosia 382 entfernt und hat rund 15.000 Einwohner. Der türkische Name bedeutet übersetzt "Schönes Land". Gerade im Frühling ist dies äußerst zutreffend, denn die weiße Blütenpracht der Zitrusbäume erfreut jedes Besucherherz. Güzelyurt, das erst im Jahr 1976 das Stadtrecht verliehen bekam, ist der Ausgangspunkt für viele Entdeckungstouren in die Region, die viele Kleinode zu bieten hat.

Die Umgebung des Ortes Güzelyurt hat sich auf die landwirtschaftliche Produktion spezialisiert, das wichtigste Exportgut sind natürlich die qualitativ hochwertigen Zitrusfrüchte.

In Güzelyurt 400 selbst gibt es leider nur wenige Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Eine von ihnen ist die Kirche Agios Mamas, die ursprünglich im 15. Jahrhundert im byzantinischen Stil erbaut wurde. In der Mitte des 18. Jahrhunderts kam es zu einem großen Brand, der auch einen Teil des Gotteshauses vernichtete. Beim Wiederaufbau wurden Teile der alten Kirche in den Neubau integriert, weshalb sie heute einen wunderschönen Stilmix aus byzantinischen und gotischen Elementen zeigt. Als Hauptattraktion gilt der Sarg des Namensgebers der Kirche, des heiligen Mamas. Er gilt eigentlich als Schutzherr der Steuerhinterzieher, da er, wenn man der Legende Glauben schenken mag, durch den Ritt auf einem Löwen eine Nachzahlung verhindert habe. Aus dem Sakopharg tritt heute eine leicht ölige Flüssigkeit aus, der eine heilende Wirkung nachgesagt wird. Außerdem kann man in der Kirche wunderschöne venzianische Reliefs bestaunen, die das verheerende Feuer überstanden haben.

Ganz in der Nähe der Agios Mamas 401 befindet sich die moderne Moschee von Güzelyurt 400. Der schöne weiße Bau ist eher schlicht gehalten und vermittelt einen bedächtigen Eindruck.

Ebenfalls in der Nachbarschaft der Kirche befindet sich das Museum von Güzelyurt 400. Es besteht aus einer naturwissenschaftlichen und einer archäologischen Abteilung. Die im Erdgeschoss untergebrachte naturkundliche Sammlung beschäftigt sich vorwiegend mit Präparaten einheimischer Tiere. Etwas unheimlich muten dabei die missgebildeten Geschöpfe, wie zum Beispiel ein Schaf mit acht Beinen, und andere entstellte Exponate an.

Im Obergeschoss des Museums ist die archäologische Sammlung eingerichtet. Die einzelnen Räume sind den jeweiligen Epochen zugeordnet. So bekommt der Besucher einen guten Überblick über die Bronzezeit, die griechische und römische Epoche und die Funde von der antiken Grabungsstätte Toumba tou Skourou.

Etwas entfernt von Güzelyurt 400 findet man das Dorf Karaman. Dieser wunderschöne, beschauliche Ort ist in seiner historischen Substanz noch sehr gut erhalten. Die kleine weiße Kirche von Karaman wirkt wie aus einem Werbeprospekt. Sehr empfehlenswert ist der Besuch in einem der Karamaner Restaurants, die für ihre landestypischen Köstlichkeiten berühmt sind.

Ein beliebtes Ausflugsziel ist die antike Fundstätte Toumba tou Skourou, eine Siedlung von 1.600 v. Chr., deren Name übersetzt "Hügel der Dunkelheit" bedeutet.
Während der Ausgrabungen wurden Keramik- und Bronzeprodukte gefunden, die auf einen gewissen Wohlstand der Bevölkerung hinweisen.