Zitadelle Ankara, Türkei

Zitadelle von Ankara

Die Altstadt 135 ist mit der Ankara 225 kalesi genannten Zitadelle eines der Wahrzeichen von Ankara 225. Schon aus großer Entfernung ist die Festung erkennbar und dient deswegen auch oft zur Orientierung. In der Umgebung des Trutzwerkes befinden sich zudem einige Zeugnisse von früheren Kulturen.
Der äußere Mauerring der Zitadelle stammt vermutlich aus der byzantinischen Zeit und ist fast zwei Kilometer lang. Von den ehemals 20 Türmen sind heute noch lediglich sieben erhalten. Funde von großen und groben Felsbrocken weisen darauf hin, dass diese Befestigung schon zu sehr frühen Zeiten errichtet wurde.

In der historischen Außenstadt erscheint das Leben eher kleinstädtisch und in den ehemals aus Lehm und Holz gebauten und mittlerweile aufwändig rekonstruierten Häusern befinden sich heute Lokale, Cafés, Restaurants, Teppich- und Antiquitätenläden. Als Besucher kann man hier köstliche türkische Gerichte ausprobieren oder wertvolle Teppiche erwerben.
Das Leben ist in diesen osmanischen Fachwerkhäusern noch immer sehr traditionell. Die Meister der unterschiedlichsten handwerklichen Richtungen arbeiten und verkaufen ihre Waren in dieser historischen Umgebung - Manchmal entsteht so der Eindruck, die Zeit wäre stehen geblieben.

Die im zwölften Jahrhundert erbaute Alaeddin-Moschee besitzt einen kunstvollen Minbar (von dieser Kanzel aus wird jeden Freitag die Predigt verkündet) aus Walnussholz. Auf dem höchsten Punkt der Burganlage thront die Ak Kale genannte weiße Festung. Unweit der Ak Kale verspricht ein Aussichtspunkt einen wunderbaren Blick über die Stadt.

Blick auf das Gecekondu-Viertel

Neben den Sehenswürdigkeiten von Ankara 225 ist das so genannte Gecekondu-Viertel ein besonderes Phänomen der türkischen Lebensweise. In fast jeder türkischen Großstadt sind diese illegal erbauten Siedlungen inzwischen ein wesentlicher Bestandteil: Im Zuge der Landflucht entstanden die Gecekondu-Viertel während der vergangenen Jahrzehnten quasi aus dem Nichts. Rund 60 Prozent aller Einwohner leben in diesen über Nacht auf öffentlichem Boden erbauten Häusern: Ein Grundsatz in der islamischen Tradition verbietet es jedoch, ein über Nacht gebautes Haus abzureißen. Da in den Gecekondu-Vierteln viele Menschen (mit potenziellen Wählerstimmen) leben, gehen die lokalen Politiker nicht gegen die eigentlich unerwünschten Bauten und ihre Bewohner vor.
Inzwischen entwickelte sich sogar eine eigene Infrastruktur innerhalb der
Gecekondu-Viertel und es wurden Schulen, Geschäfte und Moscheen errichtet. Da die meisten der Bezirke über Strom und fließendes Wasser verfügen, handelt es sich hierbei allerdings nicht um das, was im Volksmund gemeinhin als Slum oder Ghetto bezeichnet wird.